Dieser Jahreswechsel läuft für Jan Scheidsteger auf eine Punktlandung hinaus. Am Samstag werden sein Team und er das Restaurant Bonfire an der Weseler Straße eröffnen.
BORKEN. Dieser Jahreswechsel läuft für Jan Scheidsteger auf eine Punktlandung hinaus. Am Samstag werden sein Team und er das Restaurant Bonfire an der Weseler Straße eröffnen. Die heiße Phase bis dahin werden ihn und sein Team auf Trab halten. Schließlich soll sein für Borken neuartiges Gastro-Konzept auch auf Dauer zünden. „Das wird es“, gibt sich der Hamburger zuversichtlich.
Scheidsteger (41) hat mit den Netgo-Gründern Benedikt Kisner und Patrick Kruse eine eigene Tochter-Firma für alle Gastro-Aktivitäten des IT-Unternehmens ins Leben gerufen. Das Besondere am Bonfire (Lagerfeuer) ist, dass es den Beschäftigten im Basecamp, dem neuen Hauptquartier am westlichen Stadtrand, nicht nur als hippe Kantine dient, sondern darüber hinaus für alle Freunde der kreativen Küche öffnet – sowohl mittags als auch abends.
„Reisekarte“ statt „Speisekarte“
„‚Kantine‘ bitte aus dem Wortschatz streichen. Vergiss alles, was du damit verbindest“, fordert Scheidsteger augenzwinkernd auf. Die Speisekarte versteht er eher als „Reisekarte“ – zu Gerichten, die an früher erinnern, in denen man Heimat – oder Urlaub – schmecken kann. Spanische Chorizo steht auf der Karte neben Eintopf und Münsterländer Forellenfilet. Gesunde Kost mit regionalen Produkten – auch das gehört zu der Zutaten-Liste von Scheidstegers Konzept. Für den „schnellen Teller“ gibt es mittags ein Buffet.
Drinnen stehen 148 Plätze zur Verfügung, im Sommer wird eine Außengastronomie hinzukommen. Design und Gestaltung wirken bis ins Detail durchdacht. Holz, Metall, Backstein und Glas prägen das Bild. Mitten im Raum das „Lagerfeuer“ – ein Gaskamin, davor zwei langgestreckte Ledersofas zum Gemütlichmachen – dies sei das „urbane Wohnzimmer“, so Scheidsteger. Überhaupt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Sitzplätze. Sessel, Schaukelstühle, Hocker – es soll ungezwungen und geerdet zugehen. Das Interieur macht im Vergleich zur hochmodernen IT-Firma nebenan einen sehr „analogen“ Eindruck. Bildschirme und ähnliches sind an den Wänden nicht zu finden.
Analoge Atmosphäre
Auf ein digitales Gimmick haben Scheidsteger und Co. indes nicht verzichtet. Wer sein Handy auf eines der hauseigenen Gläser mit dem Lagerfeuer-Logo richtet, wird über eine sogenannte Nahfeldkommunikation auf die Bonfire-Homepage geleitet – um dort beispielsweise schon mal die nächste Reservierung klarzumachen.
Neben Wein, Bier, Craft Beer und vielem mehr birgt die Getränkekarte etwas Besonderes: Wasser. Hierfür hat Scheidsteger eine eigene Zapfanlage einbauen lassen. Durch ein spezielles Verfahren werde das Wasser „vitalisiert“, wodurch aus Leitungswasser praktisch Quellwasser werde. Nur das erste Glas kostet den Gast 2,50 Euro, danach kann sich jeder, so viel er will, nachschenken. Je 25 Cent gehen an die Hamburger Entwicklungshilfeorganisation Viva con aqua.
Nach letzten Handwerkerarbeiten über den Jahreswechsel wird am 2. Januar die Küche „hochgefahren“. Die Mitarbeiter bewirten dann ihre Familien und Freunde. Am 3. Januar findet ein Eröffnungsabend für geladene Gäste statt. Am 4. Januar ab 12 Uhr brennt das Lagerfeuer erstmals für alle.
Quelle Text und Bild: Peter Berger @Borkener Zeitung